Ein Stück Heimat in Berlin: Bayern wie aus dem Bilderbuch

Erfolgreicher Landkreisauftritt auf Grüner Woche – Steigende Übernachtungszahlen sprechen für wachsende Anziehungskraft des Landkreises.
Für die Fachwelt das weltweit bedeutendste agrarpolitische Event, für das Publikum eine einzigartige Erlebniswelt: mit einer Rekordbeteiligung von rund 1.750 Ausstellern aus 61 Ländern schlossen sich am vergangenen Sonntag die Türen der Internationalen Grünen Woche 2019 auf dem Berliner Messegelände. Der Landkreis Pfaffenhofen präsentierte sich heuer das achte Jahr in Folge mit einem eigenen Stand in der Bayernhalle.

Bereits zum 55. Mal sind die Bayern in der Länderschau vertreten. „Bayern – ein Genuss“ lautete das diesjährige Motto, welches groß am weiß-blauen Himmel in der Bayernhalle zu lesen war. Regionale Schmankerl und Spezialitäten tischten die mehr als 40 Aussteller den rund 400.000 Besuchern auf. Und die fanden auf der weltgrößten Ernährungsmesse großen Anklang, wie die Zahlen des Landwirtschaftsministeriums belegen: rund 9.000 Kilo Käse, 4.000 Weißwürste und 25.000 Liter Bier wurden während der zehn Messe-Tage verzehrt.

Nach dem Abschluss der Messe zeigen sich Landkreis und Standpartner erfreut über den gelungen Auftritt: „Das Interesse an bayrischer Gastlichkeit und Gemütlichkeit sowie die Nachfrage nach Produkten aus der Land- und Ernährungswirtschaft Bayerns ist groß. Da darf der Hopfen als flüssiges „Gold“ natürlich nicht fehlen. Gemeinsam mit dem Hopfenpflanzerverband, zahlreichen Landkreiskommunen und verschiedenen touristischen Partnern ist es uns gelungen, bei den Besuchern das Interesse für den Landkreis und die Hallertau als Region mit einer hohen Freizeitqualität zu wecken“, resümiert Landrat Martin Wolf.


„Durch die prämierten Bierspezialitäten der Klosterbrauerei Scheyern und der Brauerei Müllerbräu sowie die vielseitigen Hopfenspirituosen aus der Holled´Auer Doldenschänke konnten wir die Besucher auf die kulinarischen Schmankerl des Landkreises aufmerksam machen“, ergänzt Johannes Hofner, Vorstand im Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS), welches den Landkreisauftritt betreute. Erstmals stellte die Schellermühle aus Reisgang mit der Bayerischen Weizenkönigin Katharina Riedmeier ihre „Mehlzauberprodukte“ am Landkreisstand in der Bayernhalle vor. Auch die Stadt und der Landkreis Freising waren wieder an zwei Tagen im Rahmen einer Kooperation unter dem Hallertauer Dach anzutreffen.

Die hohe Präsenz der Bundespolitik, insbesondere durch Auftritte der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, von Wolfgang Thierse und dem Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Dobrindt, unterstreichen die gesellschaftliche Relevanz und den Stellenwert der Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. So verwundert es wenig, dass Michaela Kaniber heuer für das berühmte „O‘zapft is“ am Pfaffenhofener Stand verantwortlich war.

Die Bedeutung der Grünen Woche als eines der größten und wichtigsten Schaufenster der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft sieht auch Otmar Weingarten, Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbandes Hallertau: „Uns ist es wichtig, die Bekanntheit und die Markenposition des Hallertauer sowie des deutschen Hopfens nachhaltig zu stärken. Hierfür leisten wir kontinuierlich Aufklärungsarbeit. Auch vor gesellschaftlichen Debatten um das richtige Wirtschaften, um Erwartungen, Machbarkeit und die Zukunft der Branche möchten wir uns nicht verstecken.“ Neben grundlegenden Fragen zu Anbau, Ernte und Verarbeitung waren die neuen Hopfensorten und Züchtungen ein großes Thema bei den Besuchern.

Auch die Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler war ein gern gesehener Gast im Hopfenland. Gemeinsam mit Landrat Wolf, den Hopfenbotschafterinnen Erna Stanglmayr und Johanna Fuß, dem Leiter des Deutschen Hopfenmuseums, Christoph Pinzl, Heidemarie Gmelch vom Verein Hopfenland Hallertau Tourismus und den Hallertauer Hopfenhoheiten Katharina Maier und Maria Kirzinger priesen sie die hopfigen Vorzüge der Hallertau bei den Berlinern an.

Tobias Esch, Leiter des kelten römer museum manching zieht ebenfalls eine positive Bilanz: „Viele Besucher wunderten sich zunächst über unseren römischen Gewürzwein „Conditum Paradoxum“ an einem Messestand, der die größte Hopfenanbauregion der Welt repräsentiert. In römischer Zeit wurde hier aber mehr Wein als Bier getrunken. Dieser vermeintliche Widerspruch weckte großes Interesse bei den Besuchern und bot uns die Gelegenheit zu angeregten Gesprächen, um die vielfältigen Angebote unseres modernen Archäologie-Museums vorzustellen.“

Landrat Martin Wolf, der im Wechsel mit seinen Stellvertretern selbst am Stand vertreten war, hebt außerdem die Bedeutung der Messe im Hinblick auf Netzwerkarbeit und gegenseitigen Meinungsaustausch hervor. „Neben den agrarpolitischen Diskussionen bot die Grüne Woche auch in diesem Jahr eine geeignete Plattform für Gespräche zu neuen Trends in der Regionalvermarktung und Tourismusförderung“, so der Landrat.

Erstmals fand am ersten Messesonntag in der Bayernhalle ein Gottesdienst für alle Aussteller statt. Die Anregung dazu kam vom Messe-Team des Landkreises und zelebriert wurde der Wortgottesdienst von Pater Lukas vom Kloster Scheyern, der von der Musikkappelle Schnaitsee musikalisch begleitet wurde. In Anlehnung an das Sonntagsevangelium zur Hochzeit von Kanaan erinnerte Pater Lukas die Aussteller als Erzeuger von Lebensmitteln und Gestalter von Landschaften an den rechten Umgang mit den Werten der Natur. Wer, wie das Johannes-Evangelium zeigt, aus dem Alltäglichen etwas Besonderes mache und dafür die Wertschätzung anderer erwarte, müsse auch selbst den Wertschöpfungsprozess verantwortungsvoll und nachhaltig vollziehen, betonte der Pater.


Als Zeichen dafür, dass das stetige Engagement auf Messen wie der Grünen Woche Früchte trägt, könne die Zunahme der Gäste- und Übernachtungszahlen angeführt werden: „Im Zeitraum Januar bis November 2018 verzeichneten wir im Landkreis mit knapp 146.540 Gästeankünften ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gästeübernachtungen stiegen in der gleichen Zeitspanne um 6,0 % auf über 275.500“, bezieht sich Andreas Regensburger, Bereichsleiter Freizeit, Erholung und Tourismus im KUS auf die neusten Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik. In Oberbayern stiegen die Gästeankünfte um 6,0 %, die Gästeübernachtungen um 6,5 %.

Welche wirtschaftliche Bedeutung der Tourismus darstellt und welches Potential in den Besuchern steckt, verdeutlicht eine aktuelle Meldung der Messe Berlin GmbH: mehr als 51 Millionen Euro haben die Besucher der diesjährigen Grünen Woche in den zehn Messetagen demnach an Umsatz hinterlassen.

 

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