Über die Naturbackstube Wiesender und weihnachtliche Köstlichkeiten

Karl und Doris Wiesender

Daraus ergibt sich, wofür wir als Naturbackstube Wiesender heute stehen: echtes Handwerk, echte Verantwortung und ein Stück vom guten Leben.

Stellen Sie sich bitte kurz vor: Wer sind Sie, und was macht die Bäckerei Wiesender besonders?

Mein Name ist Karl Wiesender und ich leite, gemeinsam mit meiner Frau Doris, die Naturbackstube Wiesender in vierter Generation. Die fünfte steht bereits in den Startlöchern bzw. ist schon im Betrieb aktiv. Mein Urgroßvater sagte vor vielen Jahren: „Die Zeit zur Geschmacks- und Teigentwicklung kann durch nichts ersetzt werden.“ Dieser Satz wurde zu unserm Leitspruch und begleitet uns bis heute. Deshalb backen wir seit über 120 Jahren mit Hingabe, Leidenschaft und der nötigen Zeit. Wir dürfen in einer schönen Umgebung mit duftenden Brotlaiben und Backwaren arbeiten und erschaffen mit unseren Händen, sowie besten Rohstoffen Lebensmittel, die unsere Kundinnen und Kunden jeden Tag begleiten. Darauf bin ich sehr stolz.

Auch darauf, dass wir ein Team haben, mit dem wir schon seit vielen Jahren zusammenarbeiten. Einige Mitarbeitende sind bereits schon seit über 30 Jahren bei uns und wir haben so viel gemeinsam erlebt. Das ist schon etwas Besonderes! Des Weiteren legen wir Wert auf Nachhaltigkeit, regionale Zutaten und langfristige Partnerschaften in der Gegend. Daraus ergibt sich, wofür wir als Naturbackstube Wiesender heute stehen: echtes Handwerk, echte Verantwortung und ein Stück vom guten Leben.

Wie gelingt es Ihnen, Tradition und Innovation in Ihrem Sortiment zu verbinden?

Tradition trifft bei uns auf Moderne, jeden Tag. Wir arbeiten mit Rezepten, die meine Familie schon vor Jahrzehnten verwendet hat, wir arbeiten in traditioneller Handarbeit und bearbeiten jedes Produkt, das unsere Backstube verlässt per Hand. Gleichzeitig denken wir zukunftsorientiert, besonders auch für unsere Mitarbeitenden. Unsere Produktion ist so gestaltet, dass ihnen die körperlich sehr anstrengenden Aufgaben wie z.B. das Beladen der Backöfen, durch Maschinen abgenommen oder erleichtert werden.

Natürlich geht auch die Digitalisierung nicht an uns vorbei und wir wählen gezielte Bereiche aus, in denen uns Automatisierungen und KI tägliche Arbeiten vereinfachen können wie z.B. die Bestellungen. Gleichzeitig sehen wir unsere Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit und sind auch in diesem Bereich immer bestrebt auf dem aktuellen Stand zu sein u.a. generieren wir einen Großteil unseres Stroms für die Produktion sowie für unsere E-Flotte durch unsere Fotovoltaikanlage auf dem Dach, spenden die Überproduktion an die Tafel und legen großen Wert auf kurze Transportwege und regionale so wie saisonale Zutaten.

Gibt es ein Produkt, auf das Sie besonders stolz sind oder das Ihre Kundinnen und Kunden besonders lieben?

Ein Spezialität, auf die ich besonders stolz bin, ist unsere handgeschlungene Breze. Sie ist ein echt bayerischer Klassiker und darf in keiner unserer Theken fehlen. Rund 15.000 Brezen werden von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Tag von Hand geschlungen – komm gerne mal in unserer gläsernen Backstube in der Michael-Weingartner-Straße 2 in Pfaffenhofen vorbei und wirf einen Blick durch das Panoramafenster im 1.OG des Cafés in die Backstube. Dort sieht man, wie jede Breze von Hand gedreht wird. Damit sie so frisch wie möglich bei unseren Kundinnen und Kunden im Korb landen, werden unsere Brezen den ganzen Tag über frisch in unseren Filialen gebacken. Ein echter Genuss!

Die Adventszeit ist für Bäckereien besonders wichtig – welche Spezialitäten bieten Sie in der Vorweihnachtszeit an?

Wir bieten neben Stollen und Plätzchen eine ganz besonderes Weihnachtsspezialität an: unsere Lisl Lebkuchen. Dieses Jahr haben wir 10 verschiedene Sorten: von der klassischen Lisl Lisl, über fruchtige Sorten wie Himbeer-Schoko zur exotischen Kokos-Lisl, ist für jede/n etwas dabei. Wer sich durch alle Sorten durchprobieren mag, greift am besten zu unseren Lisl Spitzen. Das sind feine Lebkuchen Spitzen, umhüllt von besten Schokoladen, vergleichbar mit edlen Pralinen. Wunderbar um sich selbst einen besonderen Genussmoment zu gönnen, aber natürlich auch als Geschenkidee.

Gibt es eine Ausstellung oder ein Objekt, das Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt? Warum?

Wer sich gerne selbst eine schnelle und köstliche Adventsleckere zaubern mag und dabei auch noch Rest verwerten möchte, kann es mal mit einem Ofenschlupfer probieren:

Zutaten:

  • 6 Semmeln vom Vortag (ideal sind hier unsere Bauern- oder Knopfsemmeln, wer Dinkel bevorzugt, kann auch unsere Dinkel Handlinge nutzen, hier reichen 4 Stk)
  • 250ml lauwarme Milch
  • 4 Äpfel oder Birnen
  • 100g Rosinen (geht auch ohne)
  • Fett für die Form

 

Für den Überguss:

  • 250 ml Milch
  • 2 Eier
  • 4 EL Zucker
  • Zimt zum Verfeinern

 

Zusätzlich:

  • 4 EL Semmelbrösel (gibt es ebenfalls bei uns in den Filialen)
  • 50g Butter

 

Zubereitung:

  1. Milch erwärmen. Semmeln in Scheiben schneiden und in der lauwarmen Milch einweichen. Nun die Äpfel (oder Birnen) schälen, Kerngehäuse entfernen und in Spalten schneiden. Eingeweichte Semmelscheiben und Obstspalten abwechselnd in eine gefettete Auflaufform schichten und (je nach Geschmack) mit Rosinen bestreuen.
  2. Die restliche Milch mit den Eiern, dem Zucker und dem Zimt (Menge nach Geschmack) verquirlen und über die Semmel-Obst-Masse gießen. Nun Semmelbrösel darüber streuen und Butterflöckchen darauf verteilen.
  3. Im heißen Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 50 min. backen.
  4. Am besten sofort warm servieren! Besonders lecker schmeckt es mit Vanillesoße oder Vanilleeis.

 

Für alle, die gerne tiefer in das Bäckerhandwerk eintauchen wollen: wir bieten auch Backkurse an.😉

Ihre Produkte sind eng mit der Region verbunden – wie wichtig ist Ihnen die Nähe zu Kundinnen und Kunden?

Der Zusammenhalt in der Region ist uns extrem wichtig. Sowohl zu unseren Geschäftspartnerinnen und -partnern, von denen wir unsere Rohstoffe in bester Qualität und mit möglichst kurzen Transportwegen beziehen, pflegen wir den Kontakt, sondern natürlich auch zu unseren Kundinnen und Kunden. Wir möchten nicht nur mit unseren Backwaren und Broten Teil ihres Alltags sein, sondern auch mit unseren liebevoll gestalten Cafés Wohlfühlräume für sie schaffen.  Wir hören uns die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden an und es ist schon das ein oder andere Produkte entstanden, weil der Impuls von ihnen kam.

Sind die Besucherinnen und Besucher eher aus der Region oder eher von weiter weg?

Wir haben in den letzten Jahren viele Projekte umgesetzt, neue Cafés eröffnet und bestehende Standorte erneuert. Im kommenden Jahr möchten wir uns darauf konzentrieren noch besser zu werden, noch nachhaltiger, noch regionaler.

Handwerk bedeutet für mich Tradition auf der einen Seite und niemals stehen bleiben auf der anderen. Auch Qualität hat einen großen Stellenwert für mich. Gerade in Zeiten in denen alles immer schneller, aber nicht unbedingt immer besser wird, wollen wir ein Anker sein. Ein Ort an dem man weiß, was man bekommt und an dem man sich wohlfühlen kann. Die Welt verändert sich so schnell und wir sind bestrebt auch morgen noch Stück vom guten Leben unserer Kundinnen und Kunden zu sein.

© Die Rechte aller Bilder von Wiesender obliegen Judith Stoop