Reger Austausch beim zweiten KUS-Branchentreff Tourismus im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm

Über 20 regionale Akteure folgten der Einladung des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) zum zweiten KUS-Branchentreff Tourismus in den Gasthof Metzgerbräu nach Hohenwart. Im Fokus der Netzwerkveranstaltung stand das Thema „Nachhaltige Destinationsentwicklung“.

 

„Nach über zwei Jahren Pandemie befinden sich die Bereiche Freizeit und Tourismus derzeit wieder im Aufwind, haben jedoch zunehmend mit anderen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, hohen Energiekosten und fehlender Nachfolge in den Betrieben zu kämpfen“, eröffnete Andreas Regensburger, Bereichsleiter Freizeit, Erholung und Tourismus im KUS, die Veranstaltung. Zentral sei daher die Fragestellung, wie sich eine Region nachhaltig aufstellen könne. Die stellvertretende Landrätin Kerstin Schnapp beleuchtete in ihrem Grußwort die Vielseitigkeit des Themas Nachhaltigkeit, welches sich als Querschnittsaufgabe durch alle Bereiche ziehe.

 

Welche Strukturen geschaffen werden müssen, um die drei Säulen der Nachhaltigkeit zusammenzubringen und in der richtigen Balance zu halten, erklärte Christian Nordhorn, Referent der Geschäftsleitung bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM), in seinem ausführlichen Vortrag. Die Nachfrage nach einem sozialverträglichen und ökologischen Urlaub sei sehr hoch und beschäftige alle Urlauber, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Einheitlich sei jedoch der „Attitude-Behaviour-Gap“ – der Wunsch nach Nachhaltigkeit bei gleichzeitigem Unwillen, mehr Geld dafür auszugeben oder das Verhalten zu ändern. „Dennoch müssen Tourismusdestinationen und deren Akteure nachhaltiger werden, um auf dem Markt bestehen zu können“, so der Referent.

 

Hier setzt auch die Nachhaltigkeitsmatrix der BayTM an, die auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Hilfestellung liefern soll. Nordhorn beschreibt Nachhaltigkeit als integrierten Ansatz, der ökologische, ökonomische und soziale Aspekte vereint. Nur eine Betrachtung aller drei Aspekte verspreche langfristigen Erfolg. Gäste und Einheimische sollen dabei gleichermaßen in den Blick genommen werden, mit dem Ziel, eine lebenswerte Heimat zu bewahren. Instrumente zur Zielerreichung seien daher nicht nur touristische Konzepte wie beispielsweise die ökologische Anreise und Fortbewegung vor Ort, sondern auch der Fokus auf faire Löhne, transparente Wertschöpfungsketten und regionale Produkte. „Nachhaltigkeit ist ein bunter Strauß mit vielen Facetten“, erklärte der Referent.

 

Dieser Aussage stimmte Sebastian Thoma, Projektmanager des Tourismusverbands Oberbayern München (TOM), zu und ergänzte: „Es geht nicht darum, alles sofort perfekt zu machen. Auch die kleinen Schritte in die richtige Richtung zählen.“ Eine erste Orientierungshilfe liefere der Nachhaltigkeitskompass des TOM. Neben theoretischen Hintergründen finden hier interessierte Beherbergungsbetriebe, Gastronomen sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen konkrete Tipps und Anregungen aus der Praxis.

 

Zusammenarbeit, Netzwerken und Wissensaustausch sind zentrale Elemente, um die Vision des nachhaltigen Wirtschaftens Realität werden zu lassen – da waren sich die Referenten und Gäste einig. Sowohl die Nachhaltigkeitsmatrix der BayTM als auch der Nachhaltigkeitskompass des TOM liefern dabei den ersten Anstoß, sich mit der Thematik strukturiert auseinanderzusetzen und ins Gespräch zu kommen. Weitere Informationen zum Thema sind unter tourismus.bayern sowie kompass.oberbayern.de zu finden.

 

Bei einem gemeinsamen Imbiss im Anschluss stellten die Gäste noch offene Fragen und tauschten sich intensiv zum Thema aus. Abschließend entließ Regensburger die Teilnehmer mit einem kleinen Geschenk: einer Hopfenpflanze der Zwergsorte „Gimmli“, die „nur“ vier Meter Höhe erreicht. „Heute nehmen Sie ein Stück Hallertau mit nach Hause, das Ihnen hoffentlich längere Zeit Freude bereiten wird und Sie nachhaltig an dieses Treffen und die gewonnenen Erkenntnisse erinnern soll“, schloss Regensburger den informativen Vormittag ab.